Böhmer - Wo kamen sie her? Was waren sie?

Der älteste geschichtlich fassbare Přemyslide war Bořivoj I.. Wo er herkam, ist unbekannt. Seine Nachkommen haben - wie alle Hochadeligen - quer durch Europa geheiratet. Das heißt die Přemysliden hatten Tschechen, Deutsche, Polen usw. im Stammbaum. Nationsbegriffe wie Tschechen, Deutsche usw. waren damals unbekannt. Sie haben sich sicher als "Böhmer" gesehen; diese Landesidentitäten waren üblich. Die heutigen Nationsbegriffe sind erst lange nach dem Aussterben der Přemysliden in männlicher Linie entstanden. Gleiches gilt übrigens für alle Hochadelsgeschlechter. Alle hatten Vorfahren aus ganz Europa, die Habsburger sogar aus Portugal und Litauen. Wenn Sie eine Nation als "Kultur- und Schicksalsgemeinschaft" sehen, dann waren sie - nach heutigen Begriffen - Tschechen.
Quelle: Günter Ofner, Familia Austria
Bild: Burg Cheb
Eine intensive Besiedlung durch deutsche Siedler und Bergleute des Kreises Luditz begann mit Sicherheit bereits im 13. Jahrhundert, als sich weltliche und kirchliche Herrschaften für eine stärkere Nutzung ihres Grundbesitzes interessierten, um größere Gewinne zu erreichen. Denn durch die Völkerwanderung war Böhmen entvölkert. Den Siedlungswilligen wurden dazu günstige Bedingungen in Aussicht gestellt. Teilweise siedelten sie sich in bestehenden tschechischen Orten an, teilweise entstanden auch ganz neue Orte, zum Beispiel durch Rodungsauftrag der Grundherrschaft (siehe Dorf Schönau). Auch in vielen Städten Innerböhmens lebten ab dem 12./13. Jahrhundert Deutsche und Tschechen zusammen.
Die Ortsnamen haben oft germanischen und/oder slawischen Bezug. Die Abgrenzung respektive das Nationalitätendenken entstand erst in neuerer Zeit. Wenn man von deutschen Besiedlern im heutigen Sinne ausgeht, dann kann man davon ausgehen, dass sie aus dem angrenzenden Bayern oder der Oberpfalz kamen.
Germanen und Slawen also Bayern, Deutsche, Österreicher und Tschechen prägten Landschaft und Kultur in Böhmen und im Egerland.
- In der Zeit der alten böhmischen Großkreise (Königreich Böhmen) gehörte Luditz ab ca. 1350 bis 1751 zum Saazer Kreis, 1751 bis 1850 zum Elbogener Kreis.
- Nach der Verwaltungsreform 1850 gehörte Luditz bis 1938 (also auch nach Gründung der Ersten Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1918) zum Politischen Bezirk Luditz und dessen Gerichtsbezirk Luditz.
- Vor dem Münchner Abkommen vom 29. September 1938 gehörten die politischen Bezirke Kralowitz (Kralovice) und Luditz (Žlutice) zur Tschechoslowakei (CSR).
- Aufgrund des Münchener Abkommens kam Luditz 1938 zum Deutschen Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Luditz, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland.
- Nach Kriegsende gehörte Luditz wieder zur Tschechoslowakei (ČSR) (Tschechoslowakische Republik) und hieß nun auf Tschechisch Žlutice. Von 1960-1990 wurde die ČSR zur ČSSR (Tschechoslowakische Sozialistische Republik), ab April 1990 hieß sie dann ČSFR (Tschechoslowakische Förderalistische Republik) und ab 1993 heißt sie nun Tschechische Republik.
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